Die Lutterbeker Schmiede

Die Lutterbeker Schmiede wurde 1628 erbaut und ist damit eines der ältesten noch erhaltenen Gebäude Lutterbeks.

 

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Schmiede erstmalig urkundlich erwähnt. Seit 1851 befindet sie sich im Eigentum der Familie Brockmann.

 

In den letzten Jahren wurde die Schmiede im Rahmen von Kunstschmiedearbeiten durch Künstler als auch für Vorführarbeiten genutzt.

 

Die Schmiede liegt in der Dorfmitte und ist kulturhistorisch auch über den Ort Lutterbek hinaus von Bedeutung: sie ist die einzige Schmiede in der Probstei, die noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben ist. Der Amboss, viele alte Werkzeuge wie Hämmer und Zangen sowie alte Maschinen sind Zeugen eines Handwerks, einer Kunst, die nicht in Vergessenheit geraten sollte.

Das Schmiedehandwerk

Der Umgang mit dem Feuer war für die Menschen zu allen Zeiten faszinierend und furchterregend zugleich. Deshalb fühlten sie sich schon immer vom Schmied angezogen, der die Elemente Feuer und Wasser zu beherrschen schien.

 

Das Schmiedehandwerk ist eines der ältesten Handwerke überhaupt. Der Schmied war aus den dörflichen Gemeinschaften nicht wegzudenken. Hufbeschlag, Wagenbau und die Herstellung von Werkzeugen, Geräten und Waffen waren seine Domäne. Seine wichtige Stellung für die ländliche Wirtschaft garantierte ihm hohes gesellschaftliches Ansehen.

 

Das Schlosserhandwerk ging als eines von vielen aus dem Schmiedehandwerk hervor. Wie der Name sagt, war es zunächst auf die Anfertigung von Schlössern spezialisiert. Dazu kamen Bänder, Beschläge, Gitter und Geländer. Obwohl immer wieder behördlich festgelegt wurde, welche Arbeiten der Schlosser und welche der Schmied ausführen durfte, kamen sich die beiden Handwerke häufig in die Quere. Auf dem Land, wo es kaum Schlosser gab, führte der Schmied grundsätzlich alle anfallenden Metallarbeiten aus.

 

Einem grundlegen Wandel mussten sich die Schlosser bereits in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts unterziehen, als Schlösser und andere Schlosswaren zunehmend industrieell gefertigt auf den Markt kamen. In den traditionellen Fertigungsbereichen wurden vorgefertigte Waren weiterverarbeitet und das Schlosserhandwerk wandte sich der Bau- und Kunstschlosserei zu.

 

Das Schmiedehandwerk erlebte den einschneidensten Wandel nach dem 2. Weltkrieg. Die Mechanisierung der Landwirtschaft und die allgemeine Motorisierung des Straßenverkehrs machten die Schmiede aber auch das Hufbeschlagen mehr und mehr überflüssig.